Kärntner Woche (27. November 1994)

Die "Lichtperchten" aus dem Vellachtal

Lichtperchten

Seit dem vergangenen Jahr gibt es auch in Eisenkappel eine Perchtengruppe. Am 3. Dezember wird sie den Ort "unsicher" machen.

Mit dem Beginn der stillsten Zeit im Jahr, der Adventzeit, werden im zunehmenden Maße traditionsreiche Bräuche gepflegt oder wiederbelebt. Nach dem Kathreintanz um den 25. November und dem Barbaratag am 4. Dezember gedenkt man im Unterkärntner Raum um den 6. Dezember auch des heiligen Nikolaus.

Eng damit verbunden sind die Bartl- und Perchtenumzüge, die aus einem alten heidnischen Brauch hervorgehen und im christlichen Gewand die Jahrhunderte überdauern konnten.

Im Vorjahr kam Ernst Romano aus Eisenkappel auf die Idee, auch im Vellachtal eine Perchtengruppe zu gründen. Zehn Perchten waren es anfangs, welche die handgeschnitzten Masken trugen. Durch die erfolgreiche Premiere im Vorjahr bestärkt, beschloß der gebürtige Gurktaler, der seit fast 40 Jahren in Eisenkappel lebt, die Gruppe zu vergrößern.

LichtperchtenUm seine Schnitztechnik zu perfektionieren, hat sich der pensionierte Baggerführer in Intensivkursen in der Tiroler Schnitzhochburg im Lechtal Feinheiten für sein Hobby angeeignet. Mit einer Palette kostspieliger Werkzeuge ausgestattet, begann er, aus Zirben- oder Lindenklötzen großförmit die Larven "zuzurichten". Am bearbeiteten Rohling legte Romano dann die Konturen für Nase, Mund und Augenbrauen an. Nachdem das Larvengesicht - ohne Skizzenvorlage - fertiggeschnitzt war, ging der "Perchtenvater" daran, das Innere auszuhöhlen. Ernst Romano versuchte die Wandstärke der Larven möglichst dünn zu halten, um das Gewicht zu reduzieren.